Oft gestellte Fragen

Zum Zeitgenössischen Tanz

Was ist eigentlich Zeitgenössischer Tanz?
Der Zeitgenössische Tanz baut auf den Techniken von Martha Graham, Merce Cunningham und Doris Humphrey/José Limón auf. Sie sind unter dem Begriff Modern Dance in den 20er bis 40er Jahren in Amerika entstanden. Europäische Einflüsse sind der deutsche Ausdruckstanz und das Tanztheater. Ein wichtiges neueres Element ist die Release-Technik. Je nach Pädagoge und Choreografin werden diese Elemente heute unterschiedlich kombiniert und angewendet. Der Zeitgenössische Tanz integriert auch Improvisationsarbeit und schafft damit Raum für individuellen Ausdruck und Kreativität.

Wie unterscheiden sich Jazzballett, Modern Dance und Zeitgenössischer Tanz?
Das Jazzballett oder der Jazztanz entwickelte sich als Form für Musicals und Shows, während der Modern Dance und der Zeitgenössische Tanz künstlerische Ausdrucksformen sind und damit auch Basis des Tanzunterrichts bilden.
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Was hat Pilates mit dem Zeitgenössischen Tanz zu tun?
Joseph Hubert Pilates, ein Zeitgenosse von Martha Graham, entwickelte in den 1930er-Jahren eine ganzheitliche Trainingsmethode, die seither Eingang fand in den Warm-up sowohl des klassischen wie des zeitgenössischen Tanzes: Eine Symbiose von Atmung, Bewegung, Kraft und Beweglichkeit. Auch im Studio für Tanz und Taiji werden die Grundlagen der Pilates-Technik angewendet.

Was hat Tanztraining mit Bühnentanz zu tun?
Was auf nationalen und internationalen Bühnen gezeigt wird, findet “im Kleinen” auch im Tanzstudio statt: Warm-up, Tanzkombinationen, kurze Choreographien zu ausgewählten Musikstücken. Der “Esprit” ist der gleiche, wenngleich sich das tanztechnische Niveau und das Tempo im Training den Teilnehmenden anpasst.

Können auch Männer tanzen?
In unserem Kulturkreis tanzen bisher tatsächlich weniger Männer als Frauen. In anderen Kulturen haben die Männer durchaus ihren Platz im Tanz. Im Zeitgenössischen Tanz spielen das Weibliche und das Männliche immer zusammen. Im Studio für Tanz und Taiji sind deshalb Männer selbstverständlich willkommen!

Braucht der Zeitgenössische Tanz Ballettkenntnisse als Voraussetzung?
Der Zeitgenössische Tanz ist eine dem Ballett ebenbürtige Disziplin. Ballett (auch akademischer Tanz genannt) dient oft der formalen Verfeinerung. Für die Ausübung des Zeitgenössischen Tanzes sind Kenntnisse in akademischem Tanz nicht erforderlich.

Welche Rolle spielt die Musik im Zeitgenössischen Tanz?
Musik kann eine wichtige Basis sein in der Entwicklung von Sensibilität für Bewegung und Schrittmaterial, ein Stimulus im kontinuierlichen Training. Tanzend lernt man die Grundregeln der Musik. Aber wir können durchaus auch in der Stille tanzen und dabei auf unseren Körper hören.

Gibt es Alterslimiten im Zeitgenössischen Tanz?
Wie überall gilt: Wer früh beginnt, bringt es weiter. Aber der Zeitgenössische Tanz kennt keine Altersgrenzen und ist auch lange nach 50 noch ein wunderbares Trainingsinstrument und eine künstlerische Disziplin, die auch die Darstellungskraft stimuliert.

Ich kann mir keine Schritte merken!
Bewegungen und Schritte memorieren lernen, wie auch die dazu nötige Konzentration entwickeln, ist ein Prozess, der mit kontinuierlichem Training einhergeht. Wie beim Erlernen einer neuen Sprache gilt es auch hier, ein Vokabular zu entwickeln, das mit der Zeit ganz selbstverständlich inkorporiert wird. Tanz und Rhythmik werden heute von der Altersmedizin als wichtiges Memorytraining geschätzt und in die Alzheimerforschung mit einbezogen.

 

Zu Taiji und Qigong

Was bringt mir das Taiji?
Nebst einem effizienten körperlichen Training durch Dehnung und Platzierung (wie in den meisten westlichen  Bewegungsdisziplinen) bringt einem das Taiji Kenntnisse des Meridiansystems und des Atemapparates. Wenn die Energie in den Meridianen zum Fliessen kommt, stellen sich Konzentration und Wohlbefinden ein.

Was bedeuten «innere» und «äussere» Kampfkünste?
Wir unterscheiden zwei Formen der Kampfkünste (Martial Arts): Die äusseren, die den kämpferischen Aspekt der Selbstverteidigung in den Vordergrund stellen (z.B. in China die Kampfkünste der Shaolin-Klöster, in Japan Karate, in Korea Taekwondo), und die inneren, die der Pflege der Gesundheit und der Konzentration, dem Einklang von Körper und Geist dienen (z. B. Taiji, Qigong).

Welche Stile und Schulen gibt es im Taiji?
Der Stammbaum der Stile und Schulen ist weit verzweigt. Es gibt viele Erblinien. Die wichtigsten und heute auch in Europa verbreiteten sind: Yang Stil, wie er im Studio für Tanz und Tai ji praktiziert wird, Chen Stil, Wu Stil. Sie alle kennen verschiedene Formen. Eine sehr kreative Form ist auch das Partner-Taiji, genannt Toui Shou oder schiebende Hände (Push Hands). Das Toui Shou dient dem Vertiefen des Taiji und fördert die Reaktionsfähigkeit, Geschmeidigkeit und Sensibilität.

Wie lange muss ich üben? Kann ich jederzeit einsteigen?
Man kann ein Leben lang üben und findet immer wieder neue Herausforderungen im Taiji. Gerade im fortgeschrittenen Alter ist das Taiji eine wunderbare Kunst, um sich geistig wie körperlich fit zu halten. Natürlich gilt auch im Taiji: Je früher man beginnt und je kontinuierlicher man übt – umso besser sind die Resultate. Aber einsteigen kann man auch im Alter:  Taiji dient gerade bei älteren Menschen als Unterstützung für die Koordination und den Gleichgewichtssinn wie auch als Gedächtnistraining.

Was unterscheidet Qigong vom Taiji?
Wie das Taiji kennt auch das Qigong zahlreiche Ausdrucksformen. Sie sind dem Taiji verwandt und bilden eine ausgezeichnete Vorbereitung wie auch Vertiefung des Taiji. Während das Taiji eine Disziplin zur Gesundheitsprävention ist, gibt es im Qigong auch therapeutische Formen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).